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27. Juni 2023

Projekt Straßenexerzitien - Kooperation von Schulseelsorge, Kurs Darstellendes Spiel und Religion in Klasse 10

Zu Fuß unterwegs sein und uns dabei mittels Impulsen über Gott, über sich selbst und unsere Welt inspirieren zu lassen, das wollten wir bei unseren „Straßenexerzitien“ in Oldenburg auch.

 

 

 

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An und unter der Kanalbrücke sowie am Hafen begegneten wir Orten, Menschen und Stimmungen, die sehr unterschiedlich, zum Teil auch zwielichtig sind. Unsere drei Stationen führten uns entsprechend der gewählten Standorte über Abwege auf Wege der Abkehr zum Anker von Lebenswegen. Zu diesen drei Begrifflichkeiten wurden wir an den jeweiligen Orten inspiriert von beeindruckenden szenischen Umsetzungen des Kurses „Darstellendes Spiel“ unter Leitung von Frau Dongowski, von Textimpulsen von Schülern aus dem katholischen Religionskurs der 10 ab von Frau Winckelmann und von biblischen Impulsen unserer Schulseelsorgerin Frau Ahlers.
Straßenexerzitien geben uns die Chance, sich auf ganz unterschiedliche, vielleicht auch ganz fremde Situationen und Empfindungen einzulassen. Sie bieten die Möglichkeit, sensibler auf Situationen des Lebens zu schauen, Grenzen und Chancen des Lebens zu erspüren und einen Blick für das wahrzunehmen, was unser aller Leben wirklich trägt.
Zurück gehen Straßenexerzitien übrigens auf Christian Herwartz SJ, einem Ordenspriester der Jesuiten. Der Arbeitspriester wohnte zuletzt über einer einfachen Wirtschaft in Berlin-Kreuzberg mit dem Namen »Tor zur Hölle«. Seine Wohnung war für viele, die ihm begegneten, jedoch ein „Tor zum Paradies“. Denn für den Ar-beitspriester spielte Gastfreundschaft, wie sie das Evangelium lehrt, eine entscheidende Rolle. Gastfreund-schaft, die offen ist für Menschen aller Couleur, insbesondere aber für Menschen, die am Rande der Gesell-schaft leben und von denen er sich besonders bereichert fühlte, weil sie auch ihn das Leben lehrten. So entwickelte Pater Herwartz die Idee von Exerzitien (Besinnungstagen) auf der Straße. Die Straße sieht er als geschenkten Ort, denn auch Jesus begriff er als „Straße“: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ Wenn wir also mit Jesus, dem Christus und Gott, und mit Menschen um uns herum in Beziehung kommen wollen, dann sollten wir auch mit allen unseren Sinnen und Wissen um den Glauben auf die Straße gehen. Wir erfahren, dass einige Straßen uns zwar bekannt sind, aber die uns begegnenden oder begleitenden Menschen dann aber doch nicht so, wie wir es oft glauben. Genauso wenig wie die Lebenswege von Menschen nicht immer planbar sind, genauso wenig ist auch die Begegnung mit Gott, der uns dort begegnen kann, nicht planbar, sondern eher ganz unmittelbar. Der persönliche Gewinn ist: Wir werden offen für neue Sichtweisen.
(Heidi Winckelmann)